Wir sprachen mit Sanela Prašović-Gadžo, Festivalgast und Regisseurin des Films SONJA, den wir am Sonntag, den 29.10. im Rahmen der Abschlussfeier zeigen werden
Liebe Sanela,
1. Wie sind Sie auf uns aufmerksam geworden?
Die Produktionsfirma TIM System hat eine Auswahl von Filmfestivals getroffen, auf denen es gut wäre, den Dokumentarfilm Sonja zu zeigen. Auf diese Weise wurde die Bewerbung für Sie das Festival geschickt, und ich als Regisseur habe sie unterstützt und jetzt freue ich mich sehr, dass Sie sich für unseren Film entschieden haben und er dem Publikum in Bottrop gezeigt wird.
2. Was hältst du von der Idee eines Filmfestivals in Deutschland mit Fokus auf die Kinematografie Bosnien und Herzegowinas, aber auch des Westbalkans? Wir versuchen, nicht nur die Diaspora zu animieren, sondern auch das deutsche Publikum zu überzeugen, zum Beispiel mit der deutschen Übersetzung von Filmen.
Das halte ich für eine tolle Idee. Mir persönlich ist es wichtig, dass sowohl die Diaspora Bosniens und des Westbalkans, als auch deutschsprechendes Publikum den Film zu sehen bekommt. Ich freue mich, denn der Dokumentarfilm Sonja hat bisher 14 Preise erhalten und sie kamen alle vom Festivals im Ausland. Die meisten von ihnen sind in der Kategorie "Bester Dokumentarfilm", zwei in der Kategorie "Bester Kriegsfilm" und drei in der Kategorie "Beste Regiesseur" (diesmal Regiesseurin:)). Deshalb ist es wichtig, dass das Publikum in Deutschland die Botschaft erkennt, die dieser Film transportiert, und unsere Produktion freut sich, dass der Film mit deutschen Untertiteln gezeigt wird.
3. Wir stehen schon länger in Kontakt und Sie folgen uns auf Social-Media-Kanälen und der Website. Was ist der erste Eindruck?
Ich denke, dass Ihr Festival äußerst professionell organisiert ist und dass Sie eine gut gestaltete Werbung in den neuen Medien, insbesondere in den sozialen Netzwerken, haben. Wie Sie wissen, ist Public Relations mein Fachgebiet und bis Ende des Jahres werde ich meine Doktorarbeit im Bereich der Kommunikationswissenschaften verteidigen. Daher erkenne ich an, dass die Mühe in die Promotion investiert wurde, dass Beiträge erstellt wurden, die eine klare Botschaft und Informationen darüber haben, was das Festival dem Publikum in diesem Jahr bietet, und dass Sie Kontinuität in den Beiträgen haben, und das bedeutet, dass Sie die Aufmerksamkeit des Publikums behalten. Das ist wichtig.
4. Wie wichtig ist die Beziehung zum Publikum für Sie?
Das ist extrem wichtig, denn um des Publikums willen machen wir Filme, wir wollen, dass das Publikum sieht, dass es die Botschaft erkennt, die der Film transportiert, dass es eine positive Reaktion hat. Genauso existieren Filmfestivals wegen des Publikums, und die Organisatoren wollen, dass die Hallen bis auf den letzten Platz gefüllt sind, denn das ist der Sinn von Festivals und der Präsentation von Filmleistungen. Volle Hallen können zu einem großen Teil dank Qualitätswerbung und sorgfältig erstellter PR erreicht werden.
5. Was ist Ihrer Meinung nach die Botschaft solcher kulturellen Veranstaltungen in der Diaspora?
Kulturelle Veranstaltungen in der Diaspora sind aus vielen Gründen wichtig, insbesondere Filmfestivals. Zunächst einmal ist es eine außergewöhnliche Gelegenheit, die Arbeit zu präsentieren und Verbindungen von Menschen, die in der Diaspora leben, mit dem herzustellen, was in der Heimat geschaffen wird. Diese Verbindung ist nicht individuell, sondern eine Verbindung der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Bereich. Ich habe Freunde, die außerhalb von Bosnien und Herzegowina leben, und ihre Freude ist riesig, wenn sie die Möglichkeit haben, in einem Kino, ineiner Region wo sie leben und arbeiten, einen Film über eine einheimische Produktion zu sehen. Ich bin dem Festival- Organisationsteam und dem ganzen Verein "Leben und lernen in Bosnien e.V", dass sie es ihnen ermöglicht haben.
6. Was erwarten sie vom Festival, worauf freuen Sie sich?
Ich freue mich darauf, meinen Film Sonja bei der Abschlussfeier zu sehen und hoffe auf eine positive Reaktion des Publikums. Der Film wurde auf Festivals auf der ganzen Welt mit tosendem Applaus begrüßt und ich hoffe, dass das auch in Bottrop der Fall sein wird
Vielen Dank für das Gespräch
S.C