Resümee der 3 Festivaltage
Am Sonntag, den 24. November ging das dreitägige 7. Bosnia Looks Around Filmfestival zu Ende. Veranstalter war wie in den vorherigen Jahren der Bottroper Verein „Aktion – Leben und Lernen in Bosnien e.V.“. Das Filmforum der Volkshochschule Bottrop erlebte eine abwechslungsreiche, zum Nachdenken anregende Veranstaltung voller Höhepunkte.
Eröffnet wurde das Festival am Samstag mit einer Dokumentation über den im Sommer durchgeführten Hilfstransport nach Bosnien, den der Medienkompetenzkurs des beruflichen Gymnasiums am Berufskolleg der Stadt Bottrop gedreht hatte. Anschließend gelangte der Film „Cherry Juice“ von und mit Mersiha Husagić zur Aufführung. Eine Gesprächsrunde, an der die Schauspielerinnen Merisiha Husagić, Jasmina Musić und Maja Zećo beteiligt waren, beschloss den Abend.
,
Der Samstag stand ganz im Zeichen der von der Vereinigung der bosnischen Filmemacher ausgewählten Kurzfilme. Die Präsentation gliederte sich in zwei Haupteile. Zum einen gab es einen Studierendenwettbewerb, zum anderen einen Hauptwettbewerb. Interessierte Cineasten hatten so Gelegenheit sich insgesamt 23 Filme anzusehen, sich mit ihren Aussagen auseinanderzusetzen und in ihre Welt einzutauchen. Dazwischen fanden kurze Gesprächsrunden mit anwesenden Filmschaffenden statt.
Tamara Halilović- Tabaković im Gespräch mit Bojana Vidosavljević
Tamara Halilović- Tabaković im Gespräch mit Zulfikar Filandra
Samir Čorkadi im Gespräch mit Sabahet Džafica und Borislav Banjac
Die Hauptarbeit lag bei den beiden Jurys, die die nicht leichte Aufgabe hatten, qualitativ hervorragende Filme der beiden Einreichungsgruppen zu bewerten. Die Begutachtung der Studierendenfilme oblag einer Jury, die sich aus Schülerinnen und Schülern des Berufskollegs Bottrop zusammensetzte. Die Filme des Hauptwettbewerbs wurden von einer hochkarätig besetzten Fachjury prämiert, bestehend aus Mersiha Husagić, Maja Zećo, beide bekannte deutsch-bosnische Schauspielerinnen, Film- und Theaterschaffende, sowie dem Bottroper Kameramann und Videofilmproduzent Ferdinand Fries.
Hauptjury: Ferdinand Fries, Mersiha Husagić, Maja Zećo
Jugendjury: Phil Kupka, Marijana Aleksić, Dimitrios Lallos, Ahmad Amo, Max Beyer
Spannung breitete sich im Kinosaal des Filmforums aus, als am Sonntag schließlich die beiden Jurys den Zuschauerinnen und Zuschauern die Ergebnisse ihrer angeregten Diskussionen und sorgfältig abgewogenen Entscheidungen bekannt gaben. Im Hauptwettbewerb erhielt „Der Mann, der nicht schweigen konnte“ (Nebojoša Slijepčević) die Auszeichnung „Bester Film“. In der Kategorie „Beste Regie“ lag „Mia san mia“ (Sabahet Džafica) vorn, und „Chronizität“ (Aleta Rajić) fand die Jury eine „Besondere Erwähnung“ wert. Alle Beurteilenden waren sich einig, dass bei der Qualität der Beiträge die Wahl sehr schwergefallen sei.
Die jungen Leute prämierten als besten Film „The Stranger“ von Milorad Milanović, und das Prädikat „Besondere Erwähnung“ bekam „We’ll Buy the Fish Tomorrow“ der Regisseurin Sara Ristić.
Einen würdigen Abschluss der drei Festivaltage bot am Abend die Vorführung des Films „Kiss the Future“. Anwesend unter den Ehrengästen waren u.a. die Botschafterin Bosniens und Herzegowinas in Spanien Vesna Andree Zaimović, gleichzeitig Darstellerin im gezeigten Film, und der bosnische Botschafter in Deutschland Dr. Damir Arnaut.
,
Senad Zaimović, i.E. Vesna Zaimović, Frau Sanja Begović- Arnaut, s.E. Dr. Damir Arnaut, Samir Čorkadi
Q and A über den Film und zukunftsperspektiven BiH anlässlich des Feiertages "Tag der Staatlichkeit" mit s.E. Dr. Damir Arnaut Senad Zaimović, i.E. Vesna Zaimović, Prof. Dr. Koller. geführt von Aida Demirović-Krebs (ganz links) und Jasmina Musić (ganz rechts)
Die hervorragende Organisation des Festivals wurde von einem Team filminteressierter Vereinsmitglieder übernommen unter der Leitung des künstlerischen Leiters Samir Čorkadi. Seine zahlreichen Kontakte zu Organisationen und Filmschaffenden der bosnischen Community in verschiedenen Nationen trugen dazu bei, der Veranstaltung ein internationales Flair zu verleihen, wobei die vielseitigen Probleme der Westbalkanstaaten aus verschiedenen Perspektiven thematisiert und dem zahlreich erschienenen Publikum nähergebracht wurden.
Samir Čorkadi und Herbert Schröer