Hauptpreis
„Third Kind“
Griechenland /Kroatien, 2018
Regie: Yorgos Zois
Zusammenfassung
Die Erde ist seit langem verlassen und die Menschheit hat Zuflucht im Weltraum gefunden. Drei Archäologen kehren zur Erde zurück, um den Ursprung eines mysteriösen Fünf-Ton-Signals zu untersuchen.
Jurystatement
Der Regisseur hat vor allem eines geschaffen: einen Film mit beeindruckenden Bildern, die man so schnell nicht vergisst. Bilder, die ins Kino wollen, auf die große Leinwand. Was auf den ersten Blick wie eine Hommage an Steven Spielbergs Science Fiction Klassiker „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ daher kommt, entpuppt sich im Laufe des Films als ein hochaktueller Blick auf die Welt. Denn bald schon eröffnen sich neue Dimensionen: Die Geschichte der drei Archäologen, die einem akustischen Signal auf die verlassene Erde folgen, verwandelt sich von einer Dystopie des zerstörten Planeten zu einem teilweise dokumentarischen Blick auf die Situation der Geflüchteten in einem Athener Camp, beziehungsweise dem, was in einem verlassenen Flughafengebäude davon noch übrig ist. Dabei gelingt es Yorgos Zois virtuos, seine Auseinandersetzung mit den Geflüchteten visuell ansprechend, berührend und beängstigend gleichermaßen zu inszenieren, ohne voyeuristisch zu werden. Verschiedene Genres treffen hier aufeinander, bildlich brilliant umgesetzt, überraschend vielschichtig und mit original Fundstücken aus dem Camp ausgestattet. Ein Meisterwerk, das lange nachhallt.
Preis in der Kategorie „Feingefühl“
„Breath“
Bosnien-Herzegowina 2018
Regie: Ermin Bravo
Zusammenfassung
Igor arbeitet in einem Hospiz, in dem Edita behandelt wird. Aus einer zufälligen Begegnung entfaltet sich eine ungewöhnliche Beziehung. Ohne Worte werden sich zwei Individuen erkennen und verändern. Was passiert, wenn du die letzten Momente deines Lebens mit einem Fremden teilst?
Aus dem Jurystatement
Ein Film, der ohne Worte, aber mit unheimlich starken Bildern das immer noch fast als Tabu behandelte Thema „Jüngerer Mann fühlt sich zu viel älterer Frau hingezogen“ behandelt, die zudem in einem Hospiz lebt.
Preis in der Kategorie „Überraschung“
„The Last Well“
Kroatien 2018
Regie: Filip Filkovic
Zusammenfassung
Wir schreiben das Jahr 2037, Europa liegt in Trümmern. Der Besitzer des letzten Brunnens mit natürlichem sauberem Wasser lebt in Kroatien. Nachdem einer seiner Wasserverkäufe in einem Blutbad endet, wird er Ersatzvater und Ehemann. Als schließlich auch sein Brunnen austrocknet, macht er noch ein letztes Geschäft.
Jurystatement
In der Kategorie „Überraschung“ zeichnet die Jury "The Last Well" (Kroatien 2018, Regie: Filip Filkovic, 20 Minuten) aus. In technischer und schauspielerischer Brillianz bekommen wir einen Science-Fiction-Thriller präsentiert, der auf überzeugende Weise eine Dystopie darstellt, in der die natürlichen Ressource Wasser im Jahr 2037 zu einem dramatisch umkämpften Gut wurde. Eine Überraschung war der Film für die Jury vor allem dahingehend, dass man zu diesem Thema vielleicht eher einen Dokumentarfilm erwarten würde, der gespickt mit Informationen den ökonomischen Ausverkauf und die globale Verschmutzung der natürlichen Ressource Wasser erörtert. Der dokumentarische Teil am Ende des dreiteiligen Kurzfilms fehlt wohlweislich nicht. Aber der einleitende Werbetrailer für ein mit künstlichen Additiven angereichertes in Plastikflaschen abgefülltes Wasser und der überzeugend inszenierte Hauptteil, lassen in kürzester Zeit eine fiktionale Welt entstehen, in der überdeutlich wird, welche zwischenmenschliche Dramatik entstehen kann, wenn wir dem Markt und einschlägigen Großkonzernen freien Lauf dabei lassen, die Trinkwasserquellen auf der ganzen Welt aufzukaufen und für ihre ökonomische Interessen auszubeuten. Die im Film eskalierende Gewalt zeigt einen sich verschärfenden und emotional packenden Überlebenskampf, der im Film absichtsvoll überzogen wird, um darzustellen, dass sich soziale und politische Konflikte um natürliche Ressourcen in einer nahen Zukunft, sei es im Jahr 2037 oder zu einem späteren Zeitpunkt, verschärfen, wenn wir dem nicht früh genug entgegenwirken.
Preis der Kategorie „Zukunft“
„The Children will come“
Mazedonien 2017
Regie: Ana Jakimska
Zusammenfassung
Velika, eine junge Lehrerin, wird in ein abgelegenes Dorf in den Bergen geschickt, um die Kinder, die dort leben, zu unterrichten. Der Winter ist jedoch kalt und lang, und die Kinder lassen sich nicht blicken. Stattdessen trifft Velika auf eine alte Dame, die sie auf den Weg der Selbstfindung führt.
Aus dem Jurystatement
Eine zeitlos wirkende und hoffnungstragende Geschichte. Viele Kinder auf der Welt, u. a. auch in verlassenen Dörfern Balkans warten auf jemanden, der die Verantwortung übernimmt und die Möglichkeiten schafft... Auf jemanden, der das Feuer im Ofen anzündet...