Mersiha Husagić
Mersiha ist eine in Bosnien geborene Filmemacherin und Schauspielerin, die als Kind aufgrund des Bosnienkriegs nach Deutschland zog und nun in Paris lebt und arbeitet.
Sie begann ihre Karriere im Alter von 16 Jahren als Schauspielerin in deutschen Fernsehserien und studierte später Film an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg, wo sie ihre Leidenschaft für das Regieführen entdeckte. Mersiha arbeitete weiterhin als Schauspielerin, während sie Drehbücher schrieb und Kurzfilme drehte. Ihre Ausdauer führte dazu, dass sie eine lobende Erwähnung für das beste Produktionsdesign bei den RED Movie Awards für ihre Arbeit an Cherry Juice, dem Eröffnungsfilm des diesjährigen BIHLAFF, erhielt.
Cherry Juice, inspiriert von den Erfahrungen ihrer Familie während des Bosnienkriegs, ist ein zutiefst persönlicher Film, der Fiktion, Zeichnungen, Archivaufnahmen und Musik zu einer surrealistischen Erzählung verbindet. Trotz des niedrigen Budgets brachte Mersihas Einfallsreichtum die Geschichte zum Leben und zeigte das Trauma und die Widerstandsfähigkeit der Figuren. Das einzigartige Produktionsdesign und die emotionale Tiefe des Films wurden vielfach gelobt.
Maja Zećo
Maja Zećo (sie/ihr) ist eine bosnisch-deutsche Schauspielerin, die sich auf die Theaterarbeit spezialisiert hat und zahlreiche Auszeichnungen und Anerkennungen für ihre Beiträge erhalten hat. Sie hat ihren Bachelor-Abschluss in Schauspielkunst an der Akademie der Darstellenden Künste in Sarajevo erworben und mit verschiedenen Theatern in Bosnien und Herzegowina gearbeitet. Im Rahmen des Projekts „Inklusion von Kindern mit besonderen Bedürfnissen" entwickelte sie das Stück „Der Wolf verliebt sich", das Kinder aus verschiedenen ethnischen Hintergründen zusammenbrachte. Derzeit lebt und arbeitet sie in Berlin.
Im Oktober 2021 feierte die immersive Theaterproduktion „Worüber wir gelacht haben" als Koproduktion mit dem Deutschen Theater Berlin Premiere. Sie war gemeinsam mit einem internationalen Team für die künstlerische Leitung dieses Stücks verantwortlich und übernahm auch die Rolle der Nina. Maja hat in zahlreichen Fernseh- und Filmproduktionen mitgewirkt, zuletzt in „Tatort Ludwigshafen: Lenas Tante" von Tom Lass, wo sie die Rolle der Krankenschwester Simona Ferizaj spielte. Derzeit arbeitet sie mit dem Grips Theater, dem Theater Morgenstern und ist am Theater unterm Dach in dem Stück „T4. Ophelias Garten" als Gertrud sowie in dem Stück „Deutschland: Einzelgänger, Einzelfall" in den Rollen von Marwa El Sherbini und Alex W. zu sehen. Ab Oktober können Sie sie im Mecklenburgischen Staatstheater in der Rolle der Hexe in der Neujahrsgeschichte der Brüder Grimm sehen.
Darüber hinaus beschäftigt sich Maja, unter anderem, auch mit Theaterpädagogik und hält derzeit Workshops für Kinder in Berlin und in Bosnien und Herzegowina. Mit dem Projekt „Libera Me", das sie zusammen mit dem russischen Musiker und Komponisten Roman Stolyar entwickelt hat, ist sie auf Gastspielreisen durch Europa. „Libera Me" ist eine bahnbrechende multimediale Performance, die die Stimmen von Kriegserfahrung aus Bosnien und der Ukraine vereint.
Ferdinand Fries
Ferdinand Fries wurde 1955 in Bottrop – am Fuße der Schwarzen Berge – geboren. Bereits als Schüler begann er dank der Super-8-Kamera seines Vaters mit praktischen Filmarbeiten. Er studierte Deutsch und Kunst an der Universität-Gesamthochschule Essen und besuchte anschließend die Filmklasse von Claudia von Alemann an der Fachhochschule Dortmund.
1986 gründete er gemeinsam mit der bildenden Künstlerin Irmelin Sansen eine eigene Videoproduktion mit Sitz in Bottrop. Seitdem arbeitet er als Kameramann und Editor und produzierte zahllose Videofilme (Kunstvideos, Dokumentationen und Auftragsarbeiten). In Kooperation mit der Kinemathek im Ruhrgebiet gestaltet er seit vielen Jahren Ausstellungsvideos für das Ruhr Museum in Essen.